Siloballen lagern
Alle Infos zur Lagerung, Stapelung & Co.
Siloballen sind für viele landwirtschaftlichen Betriebe ein wesentlicher Bestandteil in der Futterversorgung. Gras, Klee, Luzerne oder Mais werden nach der Ernte zu Silage verarbeitet und in Form von Siloballen über das Jahr verteilt an die Tiere verfüttert. Die richtige Lagerung spielt dabei eine entscheidende Rolle, um die Qualität des Futters über lange Zeit zu erhalten. Von der Wahl des Lagerplatzes über den Transport bis hin zur Stapelung gibt es viele Faktoren zu beachten.
Auf eine sorgfältige Silierung kommt es an
Die Silierung ist ein Verfahren, bei dem Gras, Mais oder andere Pflanzen unter Luftabschluss konserviert werden. Der Erfolg der Silierung hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem richtigen Schnittzeitpunkt, der idealen Trockenmasse und einem schnellen, luftdichten Verschluss des Ballens. Ein geeignetes Siliermittel kann den Prozess zusätzlich unterstützen und dafür sorgen, dass weniger Nährstoffe verloren gehen.
Nur korrekt silierte Ballen bleiben über Monate hinweg hochwertig und bieten nährstoffreiches Futter. Ein ungenügend verdichteter oder schlecht verschlossener Siloballen führt schnell zu Schimmelbildung und einem erhöhten Verlust an wertvollen Inhaltsstoffen. Daher ist schon während des Silierprozesses Sorgfalt gefragt, um beste Futterqualität zu gewährleisten.
Transport von Siloballen
Der Transport von Siloballen erfordert nicht nur eine sorgfältige Planung, sondern auch entsprechende Maschinen. Besonders wichtig ist, dass die Folie der Ballen während des Transports nicht beschädigtwird, da bereits kleinste Risse zu Luftzufuhr führen können, was die Silage unbrauchbar macht. Spezielle Siloballenzangen, die den Druck gleichmäßig auf die Ballen verteilen, sind ideal für den sicheren Transport. Die Stretchfolie ist bei hohen Temperaturen (über 20 °C) sehr empfindlich, weshalb der Transport eher bei kühleren Temperaturen in den Morgen- oder Abendstunden empfohlen wird.
Bei weiteren Transportwegen sollten die Ballen zudem gesichert werden, um ein Verrutschen während der Fahrt zu verhindern. Empfehlenswert ist es, die Ballen möglichst schnell an den endgültigen Lagerplatz zu bringen, um unnötiges Umsetzen und damit verbundene Beschädigungen der Folie zu vermeiden.
Transportgeräte für Rund- & Quaderballen
Siloballen richtig lagern: Lagerplatz, Stapelung & Co.
Die richtige Lagerung der Siloballen beginnt bei der Wahl des Lagerplatzes:
Idealerweise sollte der Lagerplatz eben, fest und frei von spitzen Gegenständen sein, die die Ballenfolie durchstechen könnten.
Ein trockener Untergrund verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Ballen und damit verbundene Schimmelbildung.
Die Lagerung in der direkten Sonne sollte vermieden werden, da die Folie durch die UV-Strahlen schneller luftdurchlässig wird.
Die Stapelung der Siloballen erfolgt optimalerweise in maximal drei Lagen, um den Druck auf die unteren Ballen zu minimieren.
Es ist darauf zu achten, dass die Ballen mit der flachen Seite aufeinander gestapelt werden, um ein Verrutschen zu vermeiden.
Eine zusätzliche Abdeckung mit Netzen oder Planen kann helfen, die Ballen vor äußeren Einflüssen wie Vögeln, Wind oder starkem Regen zu schützen.
Eine Lagerung im Freien ist zwar möglich, jedoch ist ein überdachter Lagerplatz oder zumindest eine Abdeckung vorzuziehen.
Weitere Informationen zur Lagerung von Rundballen
Wo darf man Siloballen lagern?
Die Frage, wo Siloballen gelagert werden dürfen, ist sowohl aus ökologischer als auch aus rechtlicher Sicht relevant. Siloballen sollten möglichst fern von Gewässern gelagert werden, um das Risiko einer möglichen Verschmutzung zu vermeiden. Zudem gibt es in vielen Regionen spezifische Vorschriften bezüglich der Lagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Vor der Lagerung sollten Landwirte sicherstellen, dass der gewählte Standort diesen Anforderungen entspricht.
Wie lange halten sich Siloballen?
Unter optimalen Bedingungen können Siloballen bis zu zwei Jahre gelagert werden, ohne dass die Futterqualität merklich nachlässt. Entscheidend für die Haltbarkeit ist jedoch der Zustand der Ballenfolie. Sobald diese beschädigt ist, dringt Luft ein und die Silage beginnt zu verderben. Eine regelmäßige Kontrolle der Ballen und das rechtzeitige Ersetzen beschädigter Folie können die Haltbarkeit erheblich verlängern.
Vorteile von Siloballen
Siloballen bieten gegenüber anderen Futterlagerungsmethoden eine Reihe von Vorteilen:
Flexible Lagerung: Siloballen können unabhängig voneinander gelagert werden und benötigen keine speziellen Bauten wie Silos oder Lagerhallen. Sie lassen sich auf nahezu jedem festen und ebenen Untergrund lagern, was besonders in Betrieben mit begrenztem Lagerraum von Vorteil ist.
Geringere Futterverluste: Da jeder Ballen einzeln verschlossen und luftdicht verpackt wird, bleiben die Nährstoffe gut erhalten. Die punktuelle Entnahme von Ballen reduziert Futterverluste, die bei der Öffnung größerer Silos oft auftreten.
Geringere Investitionskosten: Im Vergleich zur Anschaffung und Wartung von stationären Silosystemen sind die Kosten für die Herstellung und Lagerung von Siloballen oft geringer. Es wird keine feste Infrastruktur benötigt, und die notwendige Technik zur Ballenherstellung ist flexibel einsetzbar.
Hohe Futterqualität: Durch die luftdichte Verpackung bleibt die Silage über lange Zeit frisch und nährstoffreich. Der Silierprozess sorgt dafür, dass die Fermentation kontrolliert abläuft und Schimmelbildung oder Fäulnis verhindert wird.
Individuelle Nutzung: Die Ballen können je nach Bedarf entnommen und verwendet werden. Dadurch ist es möglich, die Fütterung gezielt und in kleinen Mengen zu steuern, was die Flexibilität im Fütterungsmanagement erhöht.
Haben Sie weitere Tipps zu Ballenlagerung oder Fotos von gut gelagerten Siloballen?
Gerne nehmen wir diese in den Bericht mit auf.
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