Optimaler Schnittzeitpunkt für die Rundballensilage

Schnittzeitpunkte und Ihre Auswirkungen auf die Futterqualität

 

Die höchste Futterqualität liegt im ersten Aufwuchs. Jedes Frühjahr wieder ist es eine große Herausforderung den optimalen Zeitpunkt für den ersten Schnitt zu bestimmen. Wie es gut gelingen kann, wollen wir in unserem Beitrag aufzeigen.

Wie bestimme ich den perfekten Zeitpunkt für den ersten Schnitt?

Beim ersten Schnitt sollte gut auf den Vegetationsbeginn geachtet werden. Er wird über die Grünlandtemperatursumme berechnet. Ab einem Wert von 200 beginnt das Wachstum der Pflanzen und die Feldarbeit kann beginnen. Die Berechnung erfolgt über die aufsummierten und korrigierten Temperatur-Werte ab Beginn eines Jahres. Zahlen und Werte finden Sie auf den Seiten verschiedener Wetterdienste.

Danach sind für einen optimalen Schnittzeitpunkt folgende Merkmale zu beachten:

  • Ca. 30-45 Tage nach Vegetationsbeginn (frühe/späte Gräser)

  • 25-40 cm Wuchshöhe

  • Beginn Ähren-Rispenschieben

 

Die Wuchshöhe kann einfach über ein Metermaß bestimmt werden. Mit den Jahren und der Erfahrung reicht sicher auch das Augenmaß.

Idealer Mähzeitpunkt zur Silagegewinnung ist der Beginn des Ähren-/Rispenschiebens der Leitgräser. Beim Ähren- oder Rispenschieben drängt die Ähre, bzw. die Rispe seitlich aus dem jüngsten Laubblatt heraus. Leitgras nennt sich das Gras, das am häufigsten im Bestand vorkommt. Je nach Grasart ist es ein etwas anderer Zeitpunkt. Wann dieser Zeitpunkt ist, hängt maßgeblich davon ab, ob das Leitgras zu den Gräsern der frühen oder der späten Reifegruppe gehört. Ebenso spielt die Höhenlage der Fläche und der Bodentyp (Moor usw.) eine große Rolle. Wichtig dabei ist, den Bestand immer im Auge zu behalten.

Wann der erste Schnitt stattfindet hängt auch maßgeblich davon ab, ob man den Schwerpunkt eher auf den Ertrag (Trockenmasse) oder die Qualität (Energie) legt. Mit dem Frühjahr startet das Wachstum der Gräser bei maximaler Energiekonzentration. Die generative Triebbildung ist jetzt besonders ausgeprägt, so dass es auch einen plötzlichen Energieabfall geben kann. Die Ernte sollte also nicht zu weit hinausgezögert werden.

Wie kann ein hochwertiger Pflanzenbestand durch frühe Nutzung unterstützt werden?

Ein weiterer Aspekt für eine frühe Nutzung ist, dass in Weidelgras-Beständen die Bestockung gefördert wird und damit ein Bewuchs mit hoher Energiedichte und guter Schnittnutzung erhalten werden kann. Wichtig ist außerdem, dass sich kein ausgeprägt obergrasbetonter Bestand entwickelt. Dieser wird schnell energiearm und ist für die Fütterung von Hochleistungstieren nicht geeignet. Obergräser sind horstbildende Gräser wie Knaulgras, Glatthafer, Wiesenschwingel und Wiesenfuchsschwanz. Sie besitzen viele Blütenhalme und sind rohfaserreich. Stickstoff fördert ihr Vorkommen. Sie ergeben viel Futtermasse, neigen aber zum Verholzen. Diese Bestände sind damit eher für die Heugewinnung geeignet. Wiesenrispe, Goldhafer und Rotschwingel gehören zu den sogenannten Untergräsern. Sie besitzen viele Seitentriebe, sowie einen hohen Blattanteil und sorgen damit für eine dichte Grasnarbe. Ihr Wuchs ist eher niedrig und breit.

Wann erfolgen die weiteren Schnitte?

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Basis für eine hohe Qualität aller Schnitte durch einen frühen ersten Schnitt festgelegt wird. Egal ob es sich in der Folge um eine 2- oder 4-Schnitt-Nutzung handelt: Bei jedem Mal ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Schnitte zu finden. Je länger gewartet wird, desto höher wird der Rohfaseranteil und die Energie sinkt. Es hängt immer davon ab, welche Leitgräser vorhanden sind und wie es mit dem Leguminosen-Anteil aussieht. Zum Beispiel der Weißklee hat sein Optimum etwa Mitte Juni erreicht. Er kommt damit erst beim zweiten Schnitt so richtig zur Geltung.

Wie wirkt sich der Schnittzeitpunkt auf die Futterqualität aus?

Die Milchleistung der Kuh ist von der Energie und den Nährstoffen im Grundfutter abhängig.

Das heißt: Je mehr Nährstoffe und je mehr Energie, sowie hohe Verdaulichkeit im Grundfutter vorhanden sind, desto mehr Milchertrag kann es geben.

Darin zeigt sich, dass der Schnittzeitpunkt in Verbindung mit der Tierhaltung wohl bedacht sein muss. Der Faseranteil des ersten Aufwuchses steigt schnell. In Folge davon sinkt auch die Verdaulichkeit. Der empfohlene Rohfasergehalt (240 g Rohfaser (Rf) pro kg Trockenmasse (TM) ) wird zum Ähren-/Rispenschieben des Leitgrases erreicht. Das sind um die 20 Prozent, die um weitere etwa 2 Prozent durch die Silierung steigen.

Wird der empfohlene Rohfasergehalt mit ca. 30 Prozent stark überschritten, fressen die Tiere das Futter nicht mehr gerne. Das kann vor allem auf der Weide beobachtet werden. Die Rohfaserkonzentration ist allerdings auch bei einem sehr frühen Schnitt ausreichend. Deswegen sollten Sie lieber zu früh als zu spät mähen. Ein späterer Schnitt ist innerhalb der Tierhaltung, aufgrund des hohen Rohfaseranteils, eher für Haltung von Pferden geeignet.

Steigt der Rf-Gehalt in der Trockenmasse, sinkt der Rohproteingehalt um 4,1 g / kg TM und der Energiegehalt um 0,1 MJ NEL / kg TM. Im weiteren Verlauf wird eine Verdichtung bei der Silage immer schlechter möglich und der pH-Wert steigt. Damit fällt der Konservierungserfolg steil bergab. Hier kann zu Beginn noch mit Siliermitteln gegengesteuert werden. Bei der G-1 F125 Kombi und der LT-Master ist jeweils eine Dosiereinrichtung nachrüstbar.

Die Höhe der Kraftfutterkosten ist auch ein wichtiges Kriterium, um bei möglichst hoher Energiekonzentration so früh als möglich zu mähen. Sehr junge Grünlandaufwüchse zeigen oft einen Energiegehalt von bis zu 7,5 MJ NEL / kg Trockenmasse. Ein Schnitt in diesem sehr jungem Stadium lohnt sich bei der Rundballensilage schon. Grund ist die Möglichkeit bereits aus kleinen Mengen Rundballen zu pressen. Bei der Silierung für Hochleistungstiere ist es auf jeden Fall wichtig, eine Energiekonzentration von ca. 6,5 MJ NEL/kg TM zu haben.

Fazit

Wie man es auch dreht und wendet, der richtige Schnittzeitpunkt ist ausschlaggebend für die Qualität des Futters. Er hilft uns hochwertige, optimal verdichtete Rundballen zu bekommen und die Arbeitsabläufe einfach zu halten. Außerdem spart er Kraftfutterkosten und weitere Zukäufe. Für alle Schnitte müssen die Bestände in ihrer Zusammensetzung und Bewirtschaftung gut beobachtet und eingeordnet werden. Einige landwirtschaftliche Organisationen bieten dafür Analysen an, die Prognosen liefern und bei der Entscheidung unterstützen.

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